Jahresbericht 2018

Vorgeschichte

Um mit den Präparaten arbeiten zu können, braucht man eine persönliche intime Beziehung zur Landwirtschaft oder zum Gartenbau. Mein Leben ist nicht gerade sehr direkt aber trotzdem klar und konsequent darauf hinausgelaufen, dass ich mich für die Biologisch-Dynamischen Präparate einsetze. Ich bin genau so wie Rudolf Steiner als Sohn von Kleinbauern aufgewachsen. (Reben, eine Ziege, ein Schwein, Kaninchen, Hühner, grosser Garten) Ich habe dabei viel Gutes, aber auch z.B. Spritzmittelvergiftungen erlebt. Die Trennung von der Landwirtschaft fiel mir aber trotzdem gar nicht leicht. Mit eigenem Betrieb hätte ich aber nie das leisten können, was ich bisher auf dem Gebiet der Präparate erreicht habe.
Ich habe einige Jahre Völkerkunde, Geschichte und Deutsche Sprachwissenschaft studiert, habe auch den sozialen Wandel durch die Atomkraftwerke mitbekommen und habe dann beschlossen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Die Landwirtschaft ist unsere materielle Lebensgrundlage. Sie darf nicht ruiniert werden, weder von innen noch von aussen. Als ich den Landwirtschaftlichen Kurs Rudolf Steiners in die Hände bekam, da wusste ich, dass das ein Prinzip ist, das für mich und die ganze Welt eine Orientierung gibt. Besonders die Präparate imponierten mir. Aus Gesundheitsgründen ging ich aber nicht zurück in die Landwirtschaft, sondern half im Lebensmittelhandel Demeter-Produkte bekannt und verfügbar zu machen. Durch die Mitarbeit in einem Konsumentenverein zur Förderung der Biologisch-Dynamischen Landwirtschaft kam ich mit Biologisch-Dynamischen Bauern in Kontakt.

Als es für die Demeter-Anerkennung obligatorisch wurde, die ganze Betriebsfläche mit den Präparaten zu behandeln, waren viele Bauern und auch Berater ratlos.
Vieles hat sich seither geändert, aber das grundsätzliche Problem besteht noch immer. Ich erwarte, dass Leute, die Kurse geben selber auch lernen und sich auf Neues einlassen. Eine Grundausbildung für InstruktorInnen über die Präparate ist mein Ziel.

Ich kaufte mir eine Rückenspritze. 1994 bis 2001 ging ich auf Betriebe um beim Rühren und Spritzen der Präparate zu helfen. Das kann ich mit meinen Gelenkbeschwerden nicht mehr. Es ist recht aufwendig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich habe dabei wertvolle Erfahrungen sammeln können. Seit 1995 arbeite ich auch in der Herstellung der Präparate. Ich widme mich allen offenen Fragen rund um die Präparate.
Das führte dazu, dass ich eine erste kleine Anleitung zur Herstellung und Anwendung der Präparate schrieb (2000).

In den letzten Jahren hatte ich eher wenig zu berichten. Ich forschte weiter, recherchierte für mein Buch, arbeitete viel in Bibliotheken im In- und Ausland, testete verschiedene Verfahren auf Praxistauglichkeit, war oft bei der Herstellung der Präparate und anderer Aktivitäten dabei.
2017 konnte ich dann im Februar an der Landwirtschaftlichen Tagung am Goetheanum mein umfassendes Buch vorstellen.
Als Vorbereitung auf die diesjährige Tagung ergänzte ich mein Arsenal an Rühreinrichtungen und verbesserte bestehende Einrichtungen.

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2018 - Tagungen, Zusammenkünfte etc.

Vom 7. bis 10. Februar fand am Goetheanum in Dornach die schon erwähnte Internationale Landwirtschaftliche Tagung zum Thema Präparate statt.
Wir gaben vier Kurse zum Rühren der Präparate. Die Ausstellung mit 20 Rühreinrichtungen wurde in den Pausen der Tagung sehr rege besucht.
Anke half mir beim Kurs, beim Transport und dem Auf- und Abbau der Einrichtungen.
Janine half beim Auf- und Abbau und bei der Betreuung der Ausstellung.
Und Ursula betreute meinen Stand zu meinem Buch “Die Düngerpräparate Rudolf Steiners – Herstellung und Anwendung“.
Jetzt ist meine Sammlung von Rühreinrichtungen wieder ineinandergestapelt in einer Garage verstaut.

Der Internationale Arbeitskreis Biologisch-Dynamische Präparate, gegründet am 9.2.2002, ist ein lockerer Zusammenschluss von Menschen, die an den Biologisch-Dynamischen Präparaten interessiert sind. Wir trafen uns bis anhin zweimal im Jahr zu Erfahrungsaustausch, einmal nach der Landwirtschaftlichen Tagung im Februar und einmal im Spätherbst. Dieses Jahr fand nur das Treffen vom 11. - 12.2.2018 statt. Wie es weitergeht mit diesem Kreis ist noch offen.

Am 13. Juni war ich am Treffen der neuen Präparate-Koordinationsstelle des Schweizer Vereins für Biologisch-Dynamische Landwirtschaft dabei.

Vom 5. bis 8. September fand in Dornach die erste Tagung zur Biologisch-Dynami-schen Forschung statt. Ich gab einen Kurs zum Rühren der Präparate.
Dafür habe ich mir eine Rühreinrichtung mit einem durchsichtigen Rührgefäss von 50 x 80 cm gebaut. Mit Beleuchtung von unten, was Fotos und Videos ohne störende Blendeffekte ermöglicht.
Ich habe schon ein kleines Gefäss aus Acrylglas, 30 x 50 cm.
Mit diesen Gefässen und meiner Broschüre (siehe unten, „Schreiben“) kann ich jetzt zum Rühren Vorträge und Kurse anbieten.

Am 11. Dezember habe ich für die Gärtner am Goetheanum eine Weiterbildung zum Rühren geboten.
Weitere Termine sind in Vorbereitung.
Terminanfragen willkommen.
Weitere Themen sind in Vorbereitung.

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Schreiben

Als Vorbereitung für die Forschertagung habe ich, aufbauend auf Rudolf Steiner’s Empfehlungen zum Rühren, eine Anleitung mit genauer Beschreibung der Wasserbewegungen beim Rühren verfasst. Auch die ist bei mir (oder im Buchhandel) erhältlich.
Informationen zur Broschüre: Biologisch-Dynamische Präparate rühren.

Pioniere sterben

Für meine wichtigste Lehrerin für die Präparate-Arbeiten, Heidi Egg (22.3.1933 - 6.3.2018), verfasste ich einen Nachruf für die Beiträge/Contributions. 3/18 p.22. Sie hatte 33 Jahre lang die Schweizer BiodynamikerInnen mit Kuhhörnern, Bergkristallen etc. versorgt.
Gleichenorts platzierte ich eine Notiz zum Tod vom Küfer Alois Scherer. Er hat für uns viele hölzerne Rührfässer gebaut. Ich empfehle nun Roland Suppiger aus Küssnacht am Rigi. (www.kueferei-suppiger.ch)
Auch der neuseeländische Biodynamische Berater Peter Proctor, der in Indien die Biodynamische Wirtschaftsweise verbreitet hat, ist am 8.6.2018 knapp 90-jährig gestorben. Ich habe 2006 in Südindien seine biodynamischen Kurse besucht. Für ihn habe ich eine kleine Notiz verfasst. Sie erschien im Anhang zum Nachruf für Pierre Masson in Beiträge/Contributions 5/18 p.21.

Präparate anwenden statt jammern!

Mein zweisprachiger E-Mail-Rundbrief vom 6.8.2018 zu „Präparate bei Trockenheit und Hitze. / Les Préparations dans la la chaleur et la sécheresse“ wurde auf die Webseite von Demeter Schweiz aufgenommen, mit Hinweis darauf im Produzentenrundbrief 4/18.
Die französische Version wurde von „Terre de ressources Léman“ in der Romandie und in Frankreich verbreitet. Danke Frédérique!
In Deutschland wurde die deutsche Version mehrmals abgedruckt . Und etwas überarbeitet auch in der Zeitschrift Lebendige Erde 6/2018 p.45.

Leserbriefe etc.

Zum Thema „Präparatepflanzen in unterschiedlichen Klimazonen B/C 5/18,
zur fehlenden Grundausbildung für Fachleute im Präparatebereich in B/C 4/18
In Lebendige Erde 5/18 p.18 ist auch ein Interview mit mir zum Thema „Präparate vielfältiger nutzen“ erschienen.
In der Lebendigen Erde 5/18 erschien ein Interview zu Spezialanwendungen.
Details kann man in meiner Bibliographie, am Ende, einsehen.

Zweisprachigkeit

Die Schweiz hat viele verschiedene Klimata etc. und kulturelle Unterschiede auf kleinstem Raum. Das führte mich zu Vergleichen mit dem Ausland. Die Vielfalt in der Schweiz begreifen, heisst die Vielfalt auf der Welt verstehen. Und umgekehrt.

Jenseits des Röschtigrabens herrscht Aufbruchstimmung. Ich spreche mehr oder weniger gut Französisch und kann da mitmachen. Ich versuche mit allen Initiativen auch jenseits des Röschtigrabens zusammenzuarbeiten, sie und ihre Arbeitsweise kennenzulernen. Gewisse Publikationen verfasse ich zweisprachig.

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Recherchieren

Zudem versuche ich mich auf dem Laufenden zu halten, was weltweit Neues über die Präparate und zu deren Herstellung und Anwendung publiziert wird.

Ich habe neben „Beiträge/Contributions“ drei weitere Biodynamische Zeitschriften abonniert und gehe regelmässig ins Internet und in die Bibliothek am Goetheanum, um dort weitere Zeitschriften zu konsultieren. Auch bei Demeter Darmstadt und beim Forschungsring verkehre ich oft. Dort laufen viele Informationen zusammen. Der Redaktion der Zeitschrift „Lebendige Erde“ werden laufend neue Bücher zur Rezension zugeschickt. Und hin und wieder sind solche dabei, die es sich zu lesen lohnt.

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Praktische Präparate-Arbeiten

Präparate anwenden

Ich spritze die Präparate noch rund um das Mietshaus in dem ich wohne.
Eine der Initiativen in der Romandie ist „la bouse de corne populaire“ von der ARB. Man rührt gemeinsam Hornmist, geht dann heim und bringt ihn dort aus. Ist also vor allem etwas für kleine Flächen wie Hausgärten. Das ist eine Art, Interessierte und Umstellungswillige anzusprechen. Oder an einem Hoffest die Präparate vorzustellen. Es ist auch eine Gelegenheit, zusammen den Frühling (oder den Herbst) zu feiern.
Dieses Jahr war ich wiederum dreimal dabei.

Präparate machen

Beim Herstellen der Präparate bin ich immer noch dabei. Ich spiele dabei ganz unterschiedliche Rollen: Kursleiter, Fachmann, Werkzeug-Leiher, Zaungast der Hand anlegt etc. Und oft bin ich Derjenige, der sich der heiklen Arbeiten annimmt und die Schädel vom Fleisch befreit.
Links: Präparate-Hersteller u.s.w.

Organe

Am 23. Mai habe ich mit der Tierärztin Beatrice Hurni für den Verein Terre de Ressources Léman die Organe, die wir für die Herstellung der Präparate benötigen, erklären können. In meinem Buch zeige ich dazu farbige Bilder.
In der Zeitschrift Beiträge/Contributions wird ein Artikel zum Thema folgen.

Im Frühling beim Ausgraben

Da habe ich dieses Jahr fünfmal geholfen.

Im Herbst beim Herstellen und Vergraben

Insgesamt war ich diesen Herbst an siebzehn Tagen in Sachen Präparate unterwegs.
Zehnmal haben wir Hornmist gemacht. Acht mal haben wir Kompostpräparate gemacht.
Zweimal war ich in Deutschland, viermal in der Deutschschweiz.
Und zehnmal in der Romandie. Da war ich letztes Jahr auch beim Präparate-Kurs von Ueli Hurter. Den finde ich empfehlenswert. Man muss aber Französisch können.

Präparate verkaufen

Ich mache das, es steht bei mir aber nicht im Vordergrund. Ich helfe lieber anderen, die Sache gut zu machen.

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Beratung, Kurse

Ich lege Wert darauf, dass man jedem/r Betriebsleiter(in) die Möglichkeit gibt, selber zu entscheiden wie er/sie arbeiten will. Trotzdem wollen wir Resultate und Qualität erreichen. Da sollte man als Berater und Instruktor grosse und breite Kenntnisse und Erfahrungen haben. Da stelle ich also hohe Anforderungen. Ebenso an Wissenschafter und andere Leute, die für die Präparate Verantwortung tragen. Gegenüber einzelnen Betrieben bin ich flexibler und kompromissbereit.