Die Düngerpräparate im Kontext

Inhalts-Übersicht:

Landwirtschaft: Was soll das?

Man kann ja heutzutage alles kaufen, im Internet bestellen. Alles ist bestens organisiert, in den Händen von Spezialisten. Was soll man sich da noch um so etwas Banales wie die Landwirtschaft kümmern?

Die Landwirtschaft, das Bearbeiten und Bepflanzen der Erde inklusive Tierhaltung ist unsere materielle Lebensgrundlage für uns alle.

Mit ihr können wir das Lebensnotwendige wie Nahrung, Kleider etc. produzieren. Im Idealfall erst noch auf nachhaltige Art und Weise.

Jahrtausendelang stand sie deshalb auch im Zentrum der Kultur.

Sie wird aber immer mehr nach lebensfremden, gar lebensfeindlichen Kriterien beurteilt und eingerichtet.

Vorteil: Wir können uns anderen Interessen zuwenden.

Doch wir werden immer mehr von unseren materiellen Lebensgrundlagen getrennt. Immer mehr Fremdbestimmung über Lebenswichtiges. Die Natur wird zu stark belastet und zerstört, und die Nahrungsqualität sinkt.

So gefährden wir die Grundlagen unserer Kultur und unsere Zukunft.

Umdenken und anders handeln ist nötig.

Als KonsumentInnen entscheiden wir, welche Produktionsweise wir mit unserem Einkauf unterstützen wollen. Also: Bewusst einkaufen! Ist leider nicht überall in gleichem Masse möglich.

Zudem können wir selber aufbauend wirken. Landwirtschaft und Gartenbau werden heutzutage vielerorten auf bestimmte Personengruppen und Flächen beschränkt. Aber das muss nicht so sein.

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Warum Düngerpräparate?

Die Natur

Reine Natur ohne menschliche Einflüsse gibt es nicht mehr. Ohne Gestaltung der Erde hätte sich die Menschheit nicht entwickeln können. Mensch und Erde haben sich zusammen entwickelt.

Der mineralische Untergrund wird durch Regenwasser, Kohlensäure, Wind, Frostsprengungen etc. aufgeschlossen. Die Erosion trägt verfrachtet die Abbauprodukte. Das ergibt keine Stabilität.

Fruchtbarer Boden ist Produkt jahrtausendelanger Aufbauarbeit durch die Pflanzen. Sie halten mit ihren Wurzeln etc. die Verwitterungsprodukte zusammen, ihre Blätter schützen den Boden darunter vor Überhitzen und Austrocknen, vor Verwehung durch Wind; sie bremsen den Aufprall von Regentropfen.

Pflanzen bringen Energie und Substanzen in den Boden: Die Photosynthese in den Blättern bildet nicht nur Sauerstoff, sondern baut auch Substanzen auf auch für Wurzeln und Wurzelexsudate: Kohlehydrate, organische Säuren etc.

Von diesen Ausscheidungen und von Rückständen der Pflanzen lebt das Bodenleben. Pilze und Mikroben können mit organischen Säuren Gestein angreifen, bestimmte Stoffe herausholen für sich und für die Pflanzen.

Das Bodenleben kann auch andere Nährstoffe aus der Umgebung holen und sie den Pflanzen vermitteln.

Mit Wurzelexsudaten und abgestorbenen Teilen von Pflanzen bildet das Bodenleben Humus, und der erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.

Das Bodenleben bildet auch Ton: Ein chemisch nicht sehr stabiles Mineral, formenreich, wandlungsfähig, hygroskopisch. Er kann Mineralien binden und in pflanzenverfügbarer Form freigeben.

Tiere, vor allem Pflanzen fressende Wiederkäuer, haben einen grossen Einfluss auf die Flora. Mit ihrem Mist fördern sie die Humusbildung.

Fruchtbarer Boden wirkt auch auf das Klima positiv. Die oberste Bodenschicht mit ihren Pflanzen kann viel Wasser – und damit auch Wärme – aufnehmen, aber auch abgeben. Das hat einen grösseren Einfluss auf das Klima als Kohlenstoff und CO2.

Der Mensch

Auch Sammler beeinflussen das Vorkommen bestimmter Pflanzen.
Die Jagd verändert die Fauna. Auch das beeinflusst die Flora.
Dann wurden Pflanzen konzentriert angebaut, später auch züchtend verändert.
Tiere wurden gezähmt, an Menschen gewöhnt, später auch auf bestimmte Eigenschaften hin gezüchtet.

Es wurden Biotope geschaffen: Hecken, Zäune und Schutzwälle gegen fressende Tiere, Wind- und Sonnenschutz, Wärme fangen. Überschüssiges Wasser wurde abgeleitet, benötigtes Wasser wurde zugeleitet. Erdrutsche und andere Gefahren wurden gebannt.

Die Beherrschung des Feuers war eine der wichtigsten Fähigkeiten für die frühe Menschheit. Damit konnte die Nahrung gekocht, gebacken und geröstet werden. Damit konnte man auch Platz für den Anbau und für Weiden schaffen, Wild bei der Jagd aufscheuchen. Das beeinflusste die Vegetation sehr stark.

Bodenbearbeitung: Boden lockern bringt mehr Luft und Licht in den Boden, ändert den Feuchtigkeitshaushalt, die Pflanzen können leichter Wurzeln fassen.
Mit dem Grabstock geht man auf einzelne Pflanzen ein.
Mit dem Pflug, am Anfang ein einfacher von Tieren gezogener Holzhaken, kann man Felder machen, die dann mehr oder weniger einheitlich bebaut werden. Das kann Einseitigkeiten schaffen.

Düngen: Durch die Wegfuhr von Nahrung etc. entzieht man dem Boden Stoffe und Kräfte. Mit der Zeit würde er verarmen. Mangelzustände könnten entstehen.

Mit Brachen, Fruchtfolgen und mit Düngung durch gezielte Rückführung organischer Stoffe kann man dem entgegenwirken.
Im Idealfall nährt man das Bodenleben und das nährt die Pflanzen.

In Mitteleuropa entwickelten sich Kombinationen von Ackerbau und Viehhaltung. Fruchtfolgen mit Getreide, Hackfrüchten, Gras und Leguminosen, eigenem Futter, eigenem Mist als Dünger. Und ausgewogenen Verhältnissen zwischen Wald und offenen Flächen.

Gefahren

Düngung mit einzelnen isolierten Nährstoffen kann zu Ertragssteigerungen führen, rüttelt aber stark am Naturgleichgewicht und kann Kulturpflanzen schwächen.

Organismen die totes und absterbendes Pflanzenmaterial abbauen und es wieder ins Bodenleben integrieren greifen auch geschwächte Pflanzen an, und es entstehen sogenannte Pflanzenkrankheiten. Man kann als Gegenmassnahme das Gleichgewicht fördern, die Pflanzen stärken

Wenn man die störenden Organismen mit Gift tötet, kann das das Gleichgewicht noch mehr durcheinanderbringen. Dauereinsatz von Fungiziden kann die Bodenpilze eliminieren. Insektizide töten auch Bienen etc. (Bienensterben!)

Das Bodenleben geht drauf, der Boden wird unfruchtbar, auch das Klima leidet.
Industrialisierte Landwirtschaft und nicht-landwirtschaftliche Tätigkeiten belasten die Umwelt.

Die Pflanzen die trotzdem wachsen haben oft eine einseitige Nähr­stoff­zusammen­setzung, die ungünstiger ist für Mensch und Tier. Zusammen mit starker Verarbeitung der Lebensmittel, Raffination etc. werden Zivilisationskrankheiten gefördert.

Einige Kulturen gingen unter weil ihre Landwirtschaft den Boden ruinierte. Oft wurden zu viele Wälder gerodet. Exzessive Bewässerung kann auch in den Ruin führen.

Was tun?

Biologisch anbauen ist gut. Gut ist auch wenn man die Umwelt weniger belastet.
Das genügt nicht immer, Boden und Umwelt können zusätzliche Unterstützung brauchen.
Da kann man mit den Präparaten ansetzen.

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Die Dünger-Präparate Rudolf Steiners

Sie werden oft auch „Biologisch-Dynamische Präparate“ genannt

Sie können überall eingesetzt werden.Rudolf Steiner hatte sie in seinem Land­wirt­schaftlichen Kurs von 1924 vorgestellt. Darin hatte er weitere Massnahmen vorgeschlagen, die die Wirksamkeit dieser Präparate unterstützen und die durch die Präparate ebenfalls unterstützt werden können. (Link: Siehe unten: Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise)

Sie sind bewährt, aber noch nicht vollständig erforscht.

Sie enthalten Mikroben, aber auch z.B. Hormone und womöglich kann man noch mehr entdecken. Es können auch Kräfte, von gewissen Leuten auch „Informationen“ genannt, übertragen werden. In den Denkmodellen geht man von Kräften aus, die sich physisch in verschiedener Art und Weise manifestieren können.

Die Präparate wirken nicht überall gleich: Man kann damit unfruchtbare Böden leichter fruchtbar machen, degenerierte Böden wieder fruchtbar machen, fruchtbare Böden stabilisieren, auf Ertrags­stabilität hinarbeiten.

Wir teilen diese Präparate in zwei Gruppen ein:

Die zwei Feldspritz-Präparate: 500: Hornmist, 501: Hornkiesel.
Die sechs Kompost-Präparate: 502: Schafgarbe, 503: Kamille; 504: Brennessel, 505: Eichenrinde, 506: Löwenzahn, 507: Baldrian.
 
Wir arbeiten mit natürlichen Materialien und Methoden, die der Natur und der Landwirtschaft entsprechen, und setzen uns dabei mit Boden, Pflanzen, Tierwelt und den Kräften, die die Natur lenken, auseinander.

Einige Präparate-Arbeiten erfordern Vorkenntnisse, z.B. ihre Herstellung. Bei der Anwendung, z.B. beim Anwenden der Kompost-Präparate, aber vor allem beim einstündigen Rühren der Feldspritzpräparate, können aber (fast) alle mitwirken.

Mögliche Wirkungen der Präparate

Diese Präparate entsprechen einem Gesamtkonzept. Geistige Kräfte wirken in die Materie hinein. Die organisierenden und aufbauenden Kräfte in der Natur werden gefördert, Bodenleben, Pflanzen, Tiere werden gestärkt, und die Nahrungsqualität wird verbessert. Die Wirkungen sind mehrschichtig. Sie können durch die Intentionen der AnwenderInnen und Begleitmassnahmen beeinflusst werden.

Lebendiger Boden hat mehr und vielfältigeres Bodenleben, ist besser strukturiert, krümelig, leichter zu bearbeiten, kann Wasser besser aufnehmen und speichern, Nährstoffe speichern und besser den Pflanzen zur Verfügung stellen. Pflanzen haben bessere Wurzeln, wachsen stabiler, sind gesünder. Auch die Tiere sind gesünder. Die Qualität der Produkte ist besser, sie sind schmackhafter, nahrhafter.

Man kann auch Nebenwirkungen problematischer Verfahren abmildern. In Umstellungs-Situationen mag das von Vorteil sein. Auf lange Sicht ist es aber ein Widerspruch: Einerseits tötet man Bodenleben, andererseits hilft man ihm wieder auf die Beine. Man kann auch nicht unbedingt mit allen möglichen weiteren Präparaten und anderen Techniken kombinieren. Wenn diese nicht dem Gesamtkonzept Rudolf Steiners entsprechen, kann das u.U. Probleme geben.

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Die sechs Kompost-Präparate

Sie werden hergestellt aus

Anwendung der Kompostpräparate

Ziele: Belebung und Aufwertung der Dünger: Weniger Nährstoffverlust, bessere Umsetzung und Humusbildung.

Anwendung bei Düngern („präparieren“): Sie werden dem Kompost, dem Mist und Flüssigdüngern, Gülle, Jauche, Pflanzenjauchen etc. beigegeben: Je eine Prise von ca. einem bis zwei Gramm pro Haufen oder pro 10 Kubikmeter.

Bild: Überall wo ein Töpfchen steht, da wird das entsprechende Präparat eingebracht. Man macht mit einem Stock ein zirka halbmetertiefes Loch und bringt das Präparat so ein, dass es guten Kontakt mit dem Substrat hat.
Zuletzt, vor dem Zudecken (hier mit dem grünen Vlies), wird mit warmem Wasser verrührtes Baldrianpräparat über den Misthaufen gespritzt.

P.S.: Kompostieren ist lebenswichtig. Wird aber oft unterschätzt und vernachlässigt. Aus dem Leben gefallene Stoffe können wieder integriert werden. Es hält die Erde lebendig, bringt organischen Kohlenstoff und andere Substanzen dorthin wo sie hingehören.

Für Anfänger: Wer in die Arbeit mit den Präparaten einsteigen will, kann mit Kompost beginnen. Kompost präparieren ist eine einfache Arbeit. Und wer zwei Haufen hat, kann den einen präparieren, den anderen nicht, und die Wirkung vergleichen.

Anwendung der Kompostpräparate als Feldspritz-Präparate: Sie können auch auf die Felder, zur Flächenkompostierung, auf Komposthaufen etc. ausgespritzt werden: In der Form von Sammelpräparaten wie z.B. Maria Thun’s Fladenpräparat, 500p etc.

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Die zwei Feldspritz-Präparate

Hornmist

Herstellung: Kuhmist wird zur Reifung über Winter im Kuhhorn vergraben.

N.B.: Da wirken die kosmischen Kräfte ein. Die müssen nicht beim nachmaligen Rühren eingebracht werden, wie schon irrtümlich behauptet wurde.

Aufgaben: Soll den Boden beleben und das Wachstum der Pflanzen von unten anregen.

Anwendungszeit: Rudolf Steiner hatte geraten, ihn zur Saat zu spritzen. Wird aber auch bei anderen Gelegenheiten angewendet, z.B. wenn eine Wiese abgemäht oder geweidet wurde und wenn man sonstwie das Wachstum anregen oder den Boden aktivieren will.

Anwendungsform: Hornmist wird eine Stunde lang mit Wasser verrührt und anschliessend meistens grosstropfig auf den Boden ausgebracht.

Hornkiesel

Im Bild die Bergkristallkluft in der Gerstenegg ob Guttannen/BE (Zugang: www.grimselwelt.ch)

Herstellung: Quarz, Kiesel oder Orthoklas-Feldspat wird feinst gemahlen und im Kuhhorn über Sommer vergraben.

N.B.: Da wirken die kosmischen Kräfte ein. Die müssen nicht beim nachmaligen Rühren eingebracht werden, wie schon irrtümlich behauptet wurde.

Aufgaben: Hat eine Beziehung zu Licht und Wärme. Ergänzt den Hornmist. Fördert auf seine Art und Weise ebenfalls das Wachstum der Pflanzen in den verschiedenen Entwicklungsstadien. Frödert auch das Bodenleben durch vermehrte Photosynthese und Abgabe von Wurzelexsudaten.

Anwendungszeit: Wird auf die wachsenden und reifenden Pflanzen gespritzt.

Anwendungsform: Hornkiesel wird eine Stunde lang mit Wasser verrührt (Link: Rühren) und in der Regel vernebelt.

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Die Feldspritzpräparate Hornmist und Hornkiesel rühren

Das macht man jeweilen direkt vor deren Anwendung.

Sie werden intensiv mit Wasser gemischt, indem sie kräftig gerührt werden.

  • Man dreht schnell dem Rande entlang in eine Richtung bis alles rotiert und ein tiefer Krater entsteht (Bild links),
  • kehrt abrupt um, sodass es intensiv brodelt (Bild rechts)
  • und dreht in die andere Richtung im Kreis etc., ununterbrochen eine volle Stunde lang.

Damit man besser sieht was geschieht, ist dieses Gefäss durchsichtig. Und es ist kein Präparat zugesetzt, das das Wasser trüben könnte.

Videos: Präparate rühren ...

Dieses Rühren der Feldspritz-Präparate

Dabei setzen wir unseren Willen in die Tat um und vermitteln zwischen den kosmischen Kräften in den Präparaten und den irdischen Kräften. Das kann nur der Mensch, mit dem individuellen Ich. Darum sollen Menschen rühren, nicht Maschinen, und zwar möglichst Viele von uns.
Rudolf Steiner hatte vorgeschlagen, mit Gästen zu rühren, an Sonntagen, „mit der nötigen Unterhaltung“. Beim Rühren können also auch Aussenstehende mitmachen.

Man kann es als eine Arbeit betrachten, aber auch als eine kultische Handlung.

Oft haben Produktionsbetriebe zu wenig Personal. Deshalb wird oft mit Maschinen gerührt oder das Rühren wird vereinfacht.

Links

Anleitungen zum Rühren:

Geräte zum Ausbringen:

Zur Herstellung und Anwendung dieser Präparate:

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Lagerung der Präparate

Keine Lagerungseinrichtung braucht es, wenn man Präparate sofort verwendet nachdem man sie ausgegraben hat oder nachdem man sie anderweitig erhalten hat.

Wenn man die Präparate bei der Herstellung im Boden lässt bis man sie braucht, dann kann das Bodenleben sie aufzehren.

Rudolf Steiner hatte für Hornmist geraten, ihn in einer mit Torfmull ausgepolsterten Kiste zu lagern.

Hornmist und die Kompostpräparate lagern

Sie werden in Torfmull gelagert. Um direkten Kontakt von Präparat und Torfmull zu meiden, ist es am sichersten, aber auch am aufwendigsten, wenn man Kisten mit doppelten Wänden und Deckel macht und den Torfmull zwischen die beiden Wände stopft. Und dann die Präparate in Gläser, Steinzeuggefässe füllt und in die Kiste stellt.

Scheinbar wirken erdfeucht gelagerte Präparate besser. Das beruht auf Erfahrungen. In wissenschaftlichen Veruchen klar nachgewiesen wurde das bis heute leider noch nicht. Also könnten noch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Solche Kisten kann man selber bauen. Oder kaufen bei www.biodynamie-services.fr

In meinem Buch gebe ich Bauanleitungen und ausführliche Beschreibungen weiterer Lagerungsmethoden.

Hornkiesel lagern

Rudolf Steiner hatte gemeint, dass es sogar gut sein könne, wenn er von der Sonne beschienen werde. Dieses Präparat wird gewöhnlich in durchsichtigen Gläsern an einer sonnigen Stelle gelagert, z.B. auf einem Fenstersims. Vorsicht: Katzen können solche Gläser herunterschubsen.

P.S.: Ersatz für Torfmull?
Es gibt auch Leute die meinen dass Torfmull knapp werde. Wir brauchen eher wenig davon, und er hält Jahre und Jahrzehnte lang. Imaginäre BildekräfteforscherInnen behaupten, dass Kokosfaser besser sei als Torfmull. Das ist eine relativ neue Forschungsmethode wo man bildhafte Eindrücke wahrnimmt. Woher die stammen muss in jedem einzelnen Fall abgeklärt werden. Und die Interpretation ist so eine Sache. Mir sind noch keine Untersuchungen bekannt, die die Wirksamkeit dieser Lagerungsmethode bis in die Qualität der Produkte hinein nachzuvollziehen versuchen. Es ist mir auch noch nicht bekannt, dass mit einer anderen Methode diese Untersuchungen bestätigt wurden.

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Einige Mengenangaben

damit man sich eine Vorstellung machen kann

Wassermengen

Im Hausgarten nimmt man ein Gefäss, in dem man gut rühren kann (ca. 10 - 30 Liter Gesamtinhalt), füllt halb mit Wasser und verteilt die gerührte Flüssigkeit möglichst gleichmässig auf die Fläche.

In der Landwirtschaft, für grössere Flächen, kann man z.B. um die 20 - 30 Liter pro Hektare nehmen. Intensiv bewirtschaftete Flächen, z.B. Gärtnereien, werden oft mit mehr Wasser bespritzt. Auf Extensiv-Flächen, z.B. schwer zugänglichen Bergweiden, habe ich mich auch schon auf fünf Liter pro Hektar beschränkt.

Bevorzugt wird Wasser bester Qualität, z.B. sauberes Regenwasser.

Präparate-Mengen

Hornmist: Ein Standard für grosse Flächen ist vielerorten 100 Gramm pro Hektare. Kann nach einigen Jahren regelmässiger erfolgreicher Anwendung reduziert werden. Grössere Mengen können unter Umständen nützlich sein, v.a. wenn die Präparatequalität nicht optimal ist.
Für einen Hausgarten kann 25 - 30 Gramm gut sein.

Hornkiesel: Ein Standard ist 2 Gramm pro Hektare.
Für Hausgärten: Eine Messerspitze.

Von den Kompostpräparaten kann man je eine Dreifingerprise nehmen, ein bis zwei Gramm.

Allgemein

Es gibt Leute die geben exakte Anweisungen. Andere arbeiten nach Gefühl. Die Mengenangaben variieren sehr stark. Ich gebe hier bloss ungefähre Angaben.

Es ist besser, mehrmals ein Präparat anzuwenden als ein einziges Mal eine grosse Dosis einzusetzen.

Wassermenge, Rührmethode und Rührgerät, Gefässform und -grösse aufeinander und auf die rührende(n) Person(en) (Körpergrösse, Kraft und Ausdauer etc.) abstimmen.

P.S.: Der Ackerschachtelhalm

Rudolf Steiner hatte ihn zur Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten empfohlen.

Man kocht das Kraut ab, verdünnt den Sud und spritzt ihn vorbeugend auf den Boden. (Im Akutfall auch auf die Pflanzen.)

Er ist nicht überall von gleicher Bedeutung.

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Die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise

Im Prinzip kann man Rudolf Steiner’s Präparate überall anwenden. Besser wirken können sie aber wenn man entsprechende Begleitmassnahmen trifft.

Rudolf Steiner hatte 1924 einen ganzen Kurs zur Landwirtschaft gegeben.* Er baut auf der von ihm begründeten Anthroposophie auf.
* Steiner, Rudolf: Landwirtschaftlicher Kurs. Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft. Rudolf Steiner Verlag Basel. Gebunden: GA 327, 8. Auflage 1999 / Taschenbuch Nr. 640, 2005.

Auf diesem Kurs baut die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise auf. Sie ist weltweit verbreitet und erprobt.

Der landwirtschaftliche Betrieb wird als Individualität, als lebendiger Organismus betrachtet, der möglichst aus sich selber heraus fruchtbar wird.
Kosmische und irdische Kräfte wirken zusammen, sollten ins Gleichgewicht gebracht werden.

Das heisst

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Demeter®

Das ist die eingetragene Marke für die Vermarktung biologisch-dynamischer Produkte. Inhaber der Marke sind weltweit Biologisch-Dynamische Organisationen.

Anbau und Verarbeitung sind bei Demeter reglementiert und kontrolliert, den heutigen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen angepasst.

N.B.: Gut gibt es diese Marke. Da weiss man was man kauft und was man somit auch unterstützt, auch wenn man die ProduzentInnen nicht persönlich kennt. Rudolf Steiner’s Präparate einsetzen und die weiteren Ziele der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise anstreben kann man aber auch ohne Demeter-Zertifizierung, also auch in Haus- und Ziergärten, Parks, Wäldern etc.

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Veranschaulichung des aus sich heraus produktiven Landwirtschafts-Organismus:

Tagesproduktion eines biologisch-dynamischen Landwirtschaftsbetriebes

im Berner Mittelland mit Ackerbau und Milchvieh auf 13 Hektaren:

126 kg Milch
4.38 kg Fleisch (Rind und Lamm)
4.2 kg Weizen und Roggen
49 kg Kartoffeln
10 kg Obst und Gemüse

Wenn Getreide als Vollkorn verzehrt wird, dann ergibt das je 2’400 Kilokalorien für 110 Personen pro Tag.

 

 

Zukauf pro Jahr: 1’000 l Dieselöl, 200 l Benzin, 1’400 kg Urgesteinsmehl, 100 kg Viehsalz, 30 kg Soda (Milchgeschirr-Reiniger), 15 - 20‘000 KWh Elektrizität für Licht und Motoren.
(Albert Remund 1992 in Stappung 2017 p.27)

Laut meinen Berechnungen: 264’000 KCal in Lebensmitteln wurden pro Tag produziert. Dafür wurden zirka 70 000 KCal Energie (Diesel, Benzin und Elektrizität) zugekauft.

Der Hof braucht 120 Quadratmeter ackerfähiges Land um eine Person zu ernähren, kann also gut acht Personen pro Hektare verpflegen.

N.B.: Geheizt wurde mit Holz aus dem eigenen Wald.

Die Verarbeitung und Verteilung braucht relativ kurze Transportwege, was auch positiv zu beurteilen ist.

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